Montag, 22.10.2018
Buchankündigung: Max Weber: Für ein Kinderlachen

Gästebuch

Bitte posten Sie hier nicht unter Realnamen, falls Sie nicht wollen, dass er veröffentlicht wird!
Neue Einträge müssen von uns erst manuell freigeschaltet werden, das kann mitunter ein wenig dauern. Auch, da wir uns ja oft mit Kommentaren zu Wort melden, die wohl überlegt sein wollen. Deswegen keine Bange, wenn Ihr Eintrag nicht unmittelbar im Gästebuch auftaucht.

Gemäß DSGVO müssen wir darauf hinweisen, dass zur Erstellung eines Gästebucheintrags natürlich Daten übermittelt und verarbeitet werden müssen. Link zur Datenschutzerklärung.

> Ich habe die Datenschutzerklärung von SuH gelesen und stimme mit einem Klick auf diesen Link der Verarbeitung meiner Daten zu um einen Gästebucheintrag zu erstellen

 

Anzeige: 426 - 450 von 982.
 

Pasco De Pasco

am Sonntag, 26-01-14 18:25

Ich wollte euch mitteilen, dass das Video von Cantors Crashkurz zum Thema Pädophilie unter Aktuell nicht aufrufbar ist, da es privat ist oder so ähnlich.

Kommentar:

Max: Das ist aber seltsam. Und traurig. ich habe die Meldung entsprechend geändert und hoffe von Herrn Cantor noch etwas zum Video zu erfahren.

 

Bücherrücken

am Mittwoch, 08-01-14 23:49

das was ich so lese macht mich als frau und psychologin teilweise sehr nachdenklich. bei all den gelesenen therapievorschlägen, medikamentationen, lebenslangem verzicht und selbstgeißelung frage ich mich folgendes: kann es nicht sein, dass es dem ein oder anderen, der sich selbst als pädophiler mensch versteht (vielleicht auch verurteilt), es im alltäglichen leben an zartheit und kindlicher phantasie fehlt? vielleicht die zuneigung zu kindern mit dem bedürfnis nach einer partnerin oder einem partner verbunden wird, der in seinem/ihrem wesen von und körper von fragiler schönheit, natürlich, zart, unverkrampft und phantasievoll ist? kann es vielleicht sein, dass das, was ein mancher pädophiler mensch an kinder schätzt, auch eine erwachsene person erfüllen könnte, wobei diese art von mensch in unserer gesellschaft eher schwer zu finden ist? es hat sich vor jahren einmal ein mann bei mir entschuldigt, dass er mich attraktiv fände, da es ihm falsch erschien eine person die so mädchenhaft aussah wie ich es tat sexuell anziehend zu finden (er bezeichnete sich selbst als pervers und schämte sich dafür). als ich ihm erklärte, ich sei mitte zwanzig und er solle sich keinen sorgen machen solle, konnte er es kaum glauben. aus psychologischer sicht reicht nicht alleine zu verzichten, die lücke die für eine betroffene person durch einen verzicht entsteht, muss ersetzt werden, durch etwas, das seine bedürfnisse auch befriedigend stillen kann. habe ich also das bedürfnis nach nähe und zährtlichkeit, kann dies keien pille der welt auf nachhaltige art und weise beseitigen. genausowenig wie keine pille der welt eine depression auf dauer beseitigen kann. es stellt sich also nicht die frage: wie werde ich mein bedürfnis nach nähe los? sonder wie kann ich damit umgehen? was habe ich für alternativen, mein nähebedürfnis zu befriedigen? lasst euch nicht den stempel auftragen "pädophil"... irgendwann einmal galt : "einmal alkoholiker immer alkoholiker" und jetzt greifen sich alle experten an den kopf, wenn sie so etwas hören. kennt euch selber und habt den mut euch selbst ehrlich gegenüber zu treten. finde ich eine sehr mutige und aufklärende seite, die du hier gegründet hast.

Kommentar:

Max: Hallo Bücherrücken
Erst einmal sorry, dass wir uns erst jetzt Ihrem Beitrag widmen. Uns alle hatte es in den letzten Wochen gesundheitlich schwer erwischt und so konnten wir nur das allernötigste machen. Nun aber zu Ihrem Eintrag den ich sehr gut und nachdenkenswert finde:
Zuallererst: Wo bitte sehen Sie "Selbstgeißelung"?
"vielleicht die zuneigung zu kindern mit dem bedürfnis nach einer partnerin oder einem partner verbunden wird, der in seinem/ihrem wesen von und körper von fragiler schönheit, natürlich, zart, unverkrampft und phantasievoll ist?" -- ich für meinen Tail kann das klar bejahen. ich hoffe und suche eines tages so eine Frau zu finden auch, wenn dieser Charakter in unserer Gesellschaft, wie Sie schon sagten, nicht gerade gefördert wird. Nur ein Beispiel: ich mag zB Frauen, die sich grundsätzlich nicht schminken. Stichwort natürlichkeit und Mut und Zufriedenheit mit sich selbst.
"aus psychologischer sicht reicht nicht alleine zu verzichten, die lücke die für eine betroffene person durch einen verzicht entsteht, muss ersetzt werden, durch etwas, das seine bedürfnisse auch befriedigend stillen kann." -- Auch hier können wir nur zustimmen und auch die Charité sieht das so. Problem dabei: ich als nicht-ausschließlicher Pädo habe die Chance eine Partnerin zu finden und mit etwas Glück all das zu erleben. Jemand der ausschließlich auf Kinder ausgerichtet ist, muss auf die romantische Nähe ihn sexuell ansprechender Menschen verzichten. In diesem Fall lassen sich nur andere Wege suchen, die Grundbedürfnisse nach Nähe, Geborgenheit und Akzeptanz irgendwie halbwegs erfüllt zu bekommen, zB über Freundschaften, Einbindung in befreundete Familien, Engagement in Vereinen etc. irgendwie muss man seine Ressourcen nutzen und Alternativen finden. Nicht für Sex sondern für ie Befriedigung dieser Grundbedürfnisse, von denen Sexualität nur eine Ausprägung ist.
Und tatsächlich hat uns auch kürzlich jemand gebeten einen Text von ihm von der Seite zu nehmen. Als er den geschrieben hatte bezeichnete er sich als pädophil. Mit der Zeit hatte sich jedoch offenbart, dass seine Zuneigung zu Kindern gar nicht pädophiler Natur war.
Selbsthass ist dennoch weit verbreitet und ich denke, abgesehen von der Hilfe nicht zu missbrauchen, ist dies eine noch größere Sache, die Therapie bewältigen helfen kann: Selbsthass. Der ist meinem Eindruck nach nämlcih wesentlich weiter verbreitet als das Risiko Kinder zu missbrauchen.
Danke übrigens für dein Lob, wir freuen uns zweifellos alle darüber und ich werde es gern insbesondere an Marco weiterleiten, den ursprünglichen Gründer der Webseite.

 

maria h.

am Donnerstag, 12-12-13 15:40

Hallo liebes Team,

Ersteinmal: Ich finde es toll, was ihr hier macht. Es sollte viel mehr solche Seiten und solches Engagement geben.

Ich bin sozialpädagogische “Unterrichtsstütze”, wenn man das so nennen kann, an einer Sonderschule. Eine meiner Schülerinnen hat, wie sie mir anvertraut hat, einen Missbrauch durch ihren Nachbarn erlebt. Das Problem an der Sache ist folgendes:

Die Schülerin hat sich bereits ihren Eltern anvertraut, diese glauben ihr jedoch nicht. Der Nachbar ist ein sehr angesehenes Mitglied in der Gemeinde des Nachbarorts und wird von allen Seiten geschätzt und respektiert. Er hat sich über zwei Jahre hinweg systematisch an die betreffende Person herangemacht. Erst über kostenlose Nachhilfe, im Anschluss daran auch durch Geschenke und “zufällige” Nettigkeiten.

Sie ist enorm eingeschüchtert, da der Täter ihr wohl immer wieder gesagt habe, es würde für sie beide enorme Konsequenzen haben, wenn sie davon jemandem erzählt. Nun ist ein Beratungstermin vereinbart. Jedoch würde ich gerne wissen, wie ich ihr bis dahin, den Rücken stärken kann (evtl. in Form von nützlichen Phrasen).

Welche Möglichkeit hätte ich, als außenstehende Person ihr zu helfen, sollte der Nachbar sie erneut einschüchtern, oder auf sie zugehen? Wie sinnvoll wäre es zu diesem Zeitpunkt das Jugendamt über die Haltung der Eltern zu informieren und inwiefern begebe ich mich mit meinem Handeln auf (für mich/die Schule) gefährliches Terrain? Und ist die beratende Einrichtung als Anlaufstelle, gerade bezüglich der Labilität der Schülerin, sinnvoll, oder ist es besser einen entsprechenden Psychotherapeuten zu konsultieren?

Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe. Ihre Arbeit empfinde ich als sehr wertvoll.

Mit Gruß,

Maria H.

Kommentar:

Max: Hallo Maria
Ich kann dir leider nicht viel dazu sagen. Vielleicht kann Lisa dir etwas raten, ich fühle mich da in keinster Weise kompetent. [Kommentar geändert aufgrund eines wichtigen Hinweises von Lisa. Danke dafür!].
Leider wäre es bei weitem nicht der erste Fall, in dem ein angesehenes Mitglied einer Gesellschaft diese Tarnung ausgenutzt hat um verantwortungslos zu handeln.
Was ich aber tun kann, ist mich herzlichst für das Lob zu bedanken! Und ebenso für Ihre Offenheit.

 

Weidenkind

am Dienstag, 03-12-13 10:08

Hallo allerseits,
vielen Dank für die herausragende Arbeit mit dieser Seite. Ich glaube, viele Menschen wissen gar nicht wie wichtig solche Dinge sind.
Gerade bei einem so polarisierenden Thema wie diesem ist der offene Umgang damit der einzige Weg, etwas zu verändern. Ich beobachte sehr oft, dass die meisten Leute bei den Worten "Sex" und "Kinder" im selben Satz sofort "rot sehen" und ein klarer Gedanke überhaupt keine Chance mehr hat. Um so wichtiger ist eine differenzierte Annäherung an das Problem. Ich selbst habe im Alter von unter 10 Jahren die ersten "Telefonsexerfahrungen" sammeln müssen und bin dann mit 12 an einen älteren Partner geraten, der durch seine dominante Art und seine Vorliebe für Hardcore-Pornos mein gesamtes späteres Leben bis heute (ich bin über 30) beeinflusst hat. Damals war es zwar in gewisser Weise einvernehmlich, aber ich würde es dennoch im Rückblick als regelmäßige Vergewaltigung bezeichnen wollen.
In meinem Fall waren es Männer, die vermutlich nicht im eigentlichen Sinn pädophil waren, sondern einfach charakterlich zu schwach, um sich einer erwachsenen Frau zu stellen. Was sicherlich ein himmelweiter Unterschied ist.
Gerade auch diese Erfahrungen, aber auch die in den Medien dargestellten Fälle von Kindesmissbrauch haben dazu geführt, dass ich doch auch intensiv über die Thematik nachgedacht habe. Und ich kann nur jeden Pädophilen ermuntern, sich dieser großen und schwierigen Herausforderung zu stellen. Niemand kann sich seine sexuelle Orientierung im Kern aussuchen und jeder verdient unabhängig von dieser Orientierung Respekt. Die Frage ist einfach, welche Verantwortung aus der Orientierung erwächst und wie man damit umgeht. Auch Homosexuelle haben lange kämpfen müssen, um zumindest in der westlichen Welt als Facette des "normalen" anerkannt zu werden - und niemand wird bestreiten, dass deren Probleme im Vergleich zu denen der Pädophilen gering sind, da Homosexuelle ihre Neigung nunmehr öffentlich eingestehen und eben auch ausleben können. Das lebenslange Zurückhalten eines angeborenen Triebes verdient die größte Hochachtung und sollte entprechend auch gedankt werden! Gerade wenn man in die römische/griechische Antike schaut, sollte jedem bewusst werden, dass Pädophilie (insbesondere sogar in Kombination mit Homosexualität) gar nichts ungewöhnliches ist. Ich vertrete sogar die -zugegeben unpopuläre- Auffassung, dass zumindest für geschlechtsreife Kinder Sexualität mit Erwachsenen heutzutage auch deshalb so problematisch ist, weil sie sich vor der Gesellschaft gedemütigt und schmutzig fühlen. Würde die Geselslchaft als solches den Sex mit Kindern ab einem jüngeren Alter als "normal" akzeptieren, könnten auch die betroffenen Kinder es als solches sehen und gut damit leben. Die Ächtung der Täter führt hier in der Umkehr zum erst vergrößerten Leid der Kinder. Wenn man bedenkt, dass Mädchen teilweise bereits mit 9 Jahren ihre Periode bekommen, gehe ich davon aus, dass die Natur selbst kein grundsätzliches Problem mit sexuellen Kontakten in diesem Alter hat. Es ist die Gesellschaft, die dieses Problem erst zu seinem Ausmaß verhilft.
Ich will damit keinesfalls sagen, dass ich für eine Legalisierung von sexuellen Kontakten mit Kindern bin! Ich möchte nur deutlich machen, dass die sexuelle Anziehung durch ein Kind -wenn man ehrlich ist- doch grundsätzlich akzeptanzfähig ist. Auch Anhänger der BDSM-Szene werden von den Freunden des Blümchensex als pervers tituliert. Dabei sind doch verschiedene Interessen auch im sexuellen Bereich völlig natürlich.
Nur durch einen verständnissvollen Umgang mit dem Thema können wir es Pädophilen ermöglichen, ihren Platz im Leben zu finden. Vielleicht ist sogar das Leben mit einem erwachsenen Partner, der einen kindlichen Körperbau hat, eine naive Art oder ähnliches, eine Möglichkeit sich selbst zu integrieren. Dies bedingt aber zunächst, dass ein Pädophiler sich seine Neigung selbst eingesteht! Und das kann man nicht verlangen, wenn man eine Hexenjagd auf bisher völlig Unschuldige Menschen betreibt. Nicht jede Fantasie ist für die Umsetzung in die Realtität bestimmt, da werden mir z.B. viele Frauen mit Vergewaltungsfantasien zustimmen - vergewaltigt werden ist in der Realität nicht annähernd so reizvoll.

Jedenfalls wünsche ich allen, die ernsthaft bemüht sind, ihre Neigung zu kontrollieren und Kinder davor zu schützen, Opfer zu werden, alles Gute auf diesem Weg! Nicht jeder verurteilt euch so pauschal wie es oft scheint.

Kommentar:

Max: Hallo Weidenkind
Danke für deinen sehr durchdachten Eintrag. Und Danke für dein Lob unserer Arbeit. Und es ist immer wieder, zwischen all den pauschalisierenden Schlagzeilen schön zu hören, dass es eine menge Menschen gibt, die bei diesen Stichworten nicht ihre Augen, Ohren und Verstand sofort verschließen!
Im Wesentlichen, worauf du vor allem gegen Ende zusammenfassend kommst, stimme ich dir zu. Die Umwelt trägt eine Mitverantwortung dafür Kinder zu schützen und zu ihrer Genesung wenn es zu einem Übergriff kommt. Und da geht es nicht um besinnungsloses Ausdrücken von Mitleid und Achdutustmirjasoooleid und Duarmeskind sondern um am Kind orientierten emotionalen Beistand und Schutz. In deinem Gedankengang streifst du allerdings Themen, die ich nicht unkommentiert lassen möchte.

Dein Kommentar zur römischen und griechischen Antike ist ein Punkt der auch von Verfechtern der Legalisierung sexueller Kontakte zu Kindern oft angeführt wird. Tatsache ist, dass es dabei um eine gesellschaftlich akzeptierte Form von gewissen sexuellen Handlungen zwischen einer erwachsenen Bezugsperson und einem pubertären Jungen ging. Es ging nicht um Sex mit einem Kind und es ging nicht um alles was dem Erwachsenen in den Sinn kam! Damit gibt es einen deutlichen Unterschied zwischen einem Erwachsenen, der seine sexuellen Fantasien an einem Kind auslässt und der damaligen recht klar umgrenzten sexuellen Kontakte, die akzeptiert wurden. Inwiefern das (un)angebracht war sei hier jetzt mal dahingestellt.
Dein Gedanke rund um die Rolle der Gesellschaft bei der Schädigung von Kindern ist schwierig. Es ist nicht zu verneinen, dass eine übertrieben hysterische Reaktion der Umwelt einem Kind zusätzlichen Schaden zum eigentlichen Missbrauch zufügen kann. Ebenso, dass viele frühere Opfer sexuellen Missbrauchs es nach einer gewissen Zeit leid sind, von anderen, die darum wissen, ständig und lebenslang wieder zurück in die Opferrolle gedrängt zu werden (durch ständige übertriebene Mitleidsbekundungen zum Beispiel). Und es ist auch schwierig in unser westliches Weltbild zu integrieren, dass es Kulturen gibt, in denen Mädchen schon ab den ersten Stufen der Pubertät als heiratsfähig gelten. Ist das institutionalisierter sexueller Missbrauch, oder macht das Aufwachsen in dieser Kultur dies für die Mädchen zu etwas unproblematischen? Falls letzteres zutrifft: Ist dann nur unsere Gesellschaft schuld am Leid der Kinder? Ist Pädophilie gar normal?

Du siehst, wie diese Überlegung von einem relativ klaren Bereich schnell über kurzsichtig logische Schlussfolgerungen in einen wirklich absurden Bereich führt, der von der Forschung und dem Erleben Überlebender sexuellen Missbrauchs klar widerlegt wird. Ich möchte behaupten, dass diese Fragestellung erst in der Zukunft gelöst werden kann, wenn überhaupt. Bis dahin sind für das Verhalten Kindern gegenüber die klaren Grenzen wichtig, dass Sex zwischen Erwachsenen und Heranwachsenden Heute und in dem uns bekannten Rahmen selbst dann richtig schlimm sein kann, wenn damals eine gewisse "Einvernehmlichkeit" vorlag, wie du es ausdrückst. Und dass Sex mit einem Kind umso größeren Schaden anrichten kann und fast immer auch tatsächlich anrichtet. Deine Überlegung ist interessant aber leider aktuell nicht relevant, da (noch) unklärbar.

 

anonymus87

am Dienstag, 03-12-13 00:21

hallo ihr!

ich dachte ich schreibe auch mal kurz was...
zunächst: ich bin nicht pädophil. zum glück! das sage ich, weil ich jetzt so einiges hier gelesen habe und mich daher ein stück weit in euch hineinversetzen kann. nicht in euer verlangen, aber ich kann (bzw. versuche) nachzuempfinden, wie es sein muss, seine neigung stets zu unterdrücken. ich kann da nur meinen größten respekt aussprechen, auch wenn ich teile der pädophilen neigung nicht ganz verstehen kann und wohl auch nie begreifen werde.

Vor ca. zehn monaten hatte ich mich schon einmal in die thematik hineingelesen, nachdem es mir tierisch auf den zeiger ging, dass die NPD via parolen wie „todesstrafe für kinderschänder“ versucht sich sympathien zu erschleichen. Nach etwas recherche war mir dann klar, dass jemand der kinder missbraucht nicht zwingenderweise pädophil ist und dass dieser weit verbreitete irrtum „abstinenten“ pädophilen (neben dem dauerhaften druck, bloß keinen fehler zu machen) das leben zur hölle macht. Heute stand dann ein artikel auf web.de (das lest ihr seit einigen stunden wsl. ständig ;-) ) der mich auf diese seite gebracht hat.

ich studiere soziologie mit dem schwerpunkt geschlechterforschung und kann pädophilie als sexuelle präferenz akzeptieren, habe verstanden, dass ihr damit geboren werdet. Niemand sucht sich sowas freiwillig aus…

Es gab aber auch eine zeit – als ich relativ unreflektiert damit umgegangen bin – als ich „die pädophilen“ gehasst habe. Vor meinem studium war ich fünf jahre im sozialen bereich tätig, habe mich in verschiedenen einrichtungen hauptsächlich um menschen mit behinderung (im alter von 2 bis 96 jahren) gekümmert. Darunter waren mehrere missbrauchs- und vergewaltigungsopfer. (Auch gab es den ein oder anderen männlichen heimbewohner, der als potentieller täter in frage gekommen wäre. Damit meine ich „herkömmliche“ belästigung, keine pädophilen neigungen…)
Eines der vergewaltigungsopfer wurde ende der achtziger jahre ohne behinderung in jugoslawien geboren. Während dem bürgerkrieg wurde sie zu verwandten aufs land geschickt, das sollte eigentlich ihrer sicherheit dienen, da fanden dann aber missbrauch und vergewaltigung statt. Ob der täter pädophil war, ist nicht bekannt.
Auf jeden fall hat dieses mädchen aufgehört zu sprechen (ebenso stoppte die kognitive entwicklung) und auch recht bald das laufen wieder verlernt. Heute sitzt sie im rollstuhl, wiegt sich vor und zurück und kann keine gefühle äußern, sie imitiert nur grimassen, lächeln etc.
Diesen punkt habe ich geschrieben, weil der ein oder andere, der nicht so stark ist wie ihr, vielleicht doch noch auf eurer seite landet, bevor er „schwach“ wird.

Das "schwach werden" wäre ein anderer punkt. Das verständnis (siehe oben) hat einfach grenzen. Ich verstehe nicht wie das passieren kann… dass man sich an einem kind vergreift.
der trieb kann doch nicht SO stark sein? (um Macht kann es ja nicht gehen, das ist ja eher die domäne der EHT.)
Wenn ich im sommer überall leicht bekleidete frauen sehe, kann mich das durchaus auch mal „fertig“ machen. Aber ich käme niemals auf die idee einer frau „nur“ weil sie mir gefällt, an die brust etc. zu fassen.
legt sich da dann einfach irgendein schalter im kopf um, eine innere stimme, die sagt „es ist okay?“ oder „das kind will es ja auch?“.
Ich begreife es einfach nicht… niemand kann so (auf gut deutsch) "blöd“ sein, sexuell motiviert zu handeln, wenn er*sie weiß, dass dadurch a) ein mensch innerlich zerstört wird und b)eine saftige gefängnisstrafe plus lebenslange gewissensbisse in aussicht stehen. Das will einfach nicht in meinen kopf rein. Allein die vorstellung: „ich fasse eine frau an obwohl sie es nicht will. Anschließend werde ich (zu recht) geächtet und muss noch in den knast.“ - da sträubt sich alles in mir.
das ist bei kindern nicht anders, weil das kind will das auch nicht. Selbst wenn es den anschein hat (das muss ich denen, die gelernt haben damit umzugehen, eh nicht mehr erklären).

Das ist der punkt, an dem ich vom hundertsten ins tausendste komme… meine libido ist ein teil von mir, aber sie bestimmt nicht mein handeln. Ihr verbringt ja auch nicht den ganzen tag damit, von sexueller erfüllung zu träumen… man hat ja auch noch freunde, familie, arbeit, hobby etc.
in sachen sex hatte ich auch schon lange „durststrecken“, wäre aber nie auf die idee gekommen, mir etwas zu „nehmen“ was mir nicht zusteht, mir nicht „gehört“.
habt ihr da tiefere einblicke in die gedankenwelt von menschen, die "es" getan haben?
wie gesagt, der trieb kann das leben eines menschen doch nicht so stark kontrollieren... ich kann mir das beim besten willen nicht vorstellen.

ich hoffe die nachricht ist nicht zu konfus, ich bin jetzt doch etwas aufgewühlt, gibt ja einige schonungslose texte auf dieser seite.
macht auf jeden fall weiter, aufklärung ist wichtig.
gruß anonymus87

PS: ich hoffe dass mein geschreibsel nicht als anfeindung verstanden wird:-)
PPS: ich gehe jetzt schlafen... da die möglichkeit besteht, dass irgendein a****loch auf eine mögliche antwort von euch mit anfeindungen in meinem namen antwortet, sage ich einfach mal: meine nächste nachricht an euch kommt per mail. gute nacht;-)

Kommentar:

Max: Hallo Anonymus87
Deine Fragen sind recht umfangreich. Vielleicht magst du dich bei uns per E-mail melden, dass wir dir ausführlich antworten können? Ich denke das würde sonst das GB sprengen.
Der Text von Jonas und Jintos Story (Achtung TRIGGERWARNUNG für beide Texte!) mögen deine Fragen vllt besser beantworten als wir das könnten.
Kurz kann ich dir sagen, dass deine Gedanken und die Analogie zur Vergewaltigung einer Frau natürlich grundsätzlich richtig sind, leider gibt es aber auch genug Männer, die nicht so denken wie du und ich, dass für uns unaufgeforderte Anzüglichkeiten undenkbar sind. Sexuelle Belästigung ist ja in unserer Gesellschaft so fest integriert, dass sie vielen kaum auffällt und deswegen sehr schwer zu bekämpfen ist.
Weiterhin kann eine erwachsene Frau mit einer ganz anderen Bestimmtheit auftreten als ein Kind und hat auch einen anderen Erfahrungshintergrund, der es ihr erlaubt selbstbewusster und klarer aufzutreten als Kinder das normalerweise können. Gerade vernachlässigte Kinder, die besonders leicht Opfer sexueller Übergriffe werden. Das setzt für manchen die Hemmschwelle herab und verringert die Chancen eines Kindes sich zu wehren gegenüber denen einer erwachsenen Frau.
Das sind nur ein paar Punkte. Was in jemandem vorgeht, der tatsächlich ein Kind missbraucht ist auch für mich nur begrenzt vorstellbar. Es gibt aber soooo viele Charaktere in der Welt, denen genau diese Werte -- Rechte anderer zu achten, freiwillig zurückzustecken etc. -- herzlich egal sind.
Wie gesagt, du kannst dich gern per Mail an uns wenden.

 

Marco

am Montag, 02-12-13 21:23

Hallo Max,

ich möchte dir zu deinem Interview mit Frau Stadler gratulieren. Es ist zwar vergleichweise kurz, aber dennoch eines der besten Interviews mit SuH-Beteiligung, die es in den letzten Jahren gab. Glückwunsch!

Zu meinen eigenen Erfahrungen mit dem PPD (die leider nicht ganz so positiv sind) werde ich mich demnächst noch einmal zu Wort melden.

Kommentar:

Max: Danke dir! ^^

 

klein kati

am Montag, 02-12-13 17:19

Ich selber wurde als Kind Opfer meines Bruders. Wir haben nach langer Suche einen Therapieplatz für ihn gefunden. Er konnte sich nie erklären warum er sich immerwieder an mir vergangen hat. Er fühlt sich bis heute schlecht und schuldig, hat aber durch die Therapie gelernt damit umzugehen.

Bitte erhaltet diese Seite und helft euch gegenseitig damit umzugehen ohne eine Kinderseele zu zerstören!

Mir haben die Taten meine Kindheit genommen und belasten immerwieder mein Familienleben (14 Jahre nach der letzen Tat)!

Kommentar:

Max: Meine Hochtachtung für deine Kraft! Und ja, genau deswegen arbeiten wir hier, damit möglichst viele Kinderseelen unverletzt bleiben.

 

Frau Sorge

am Montag, 02-12-13 15:14

Hallo, ich bin über den Beitrag bei GMX auf Eure Webseite gekommen. Ich möchte ebenfalls sagen das ich es super finde das ihr diese Webseite mit den ganzen Info´s eingerichtet habt. Ich hoffe das so viele betroffene Menschen wie möglich darauf aufmerksam werden und Hilfe finden. Bitte macht so viel "Werbung" wie möglich dafür. Ich glaube der einzig vernünftige Weg, Kindesmissbrauch in Kombination mit pädophilen Neigungen zu vermeiden ist diesen Menschen im Vorfeld zu helfen. Ich hätte mich für dieses Thema wahrscheinlich nicht wirklich aktiv interessiert wenn ich nicht vorletzte Woche einen Fall bei Spiegel TV (Sonntag) gesehen hätte. Es ging hier um ein Kind das auf brutalste Art und Weise zugerichtet wurde. Seit dem bekomme ich es nicht mehr aus meinem Kopf. Mir hat das Herz geblutet und im Nachhinein wünschte ich, ich hätte es gar nicht erst gesehen. Kinder sind für mich heilig und ich würde alles dafür tun um sie zu beschützen. Ein Kind ist das wundervollste und grösste Geschenk für eine Mutter. Es ist etwas so reines, unschuldiges und wunderbares. Nichts verdient mehr Schutz als unsere Kinder. Ich kann nicht sagen das ich in irgend einer Weise Verständnis für Pädophilie etc. habe aber ich sehe es als extrem wichtig an diesen Menschen zu helfen. Bitte tut Euer Möglichstes um so viele Menschen wie möglich anzusprechen.

Kommentar:

Max: Dazu fällt mir nur ein zu sagen: Amen! :) Mir geht es ganz genauso wenn ich derartige Berichte höre/sehe. Ich möchte nur eins betonen: unsere Neigung hat an sich nichts mit brutaler Kindesmisshandlung zu tun. Es sind andere Eigenschaften eines Menschen, die einzelne zu solch grausamen Taten bewegen. Pädophilie begünstigt(!) allerdings wohl eine andere grausame Tat nämlich sexuelle Übergriffe auf Kinder. Da setzen wir an. Und ich kann sagen, dass, wie ich es auch in dem Interview geschildert habe, mir meine Therapie seeeeeehr geholfen hat MIT der Neigung leben zu lernen OHNE zu missbrauchen.
Danke für deinen Eintrag hier.

 

Lia

am Montag, 02-12-13 14:25

Hallo,
ich bin über den Artikel auf gmx hier gelandet und bewundere eure Arbeit hier wirklich.
Bin mit dem Thema immer mal wieder in Kontakt gekommen. Einmal, weil ich als Kind selbst Missbrauch erlebt habe, später verdrängt und dann aufgearbeitet und dann, weil mich die Hintergründe interessierten, warum jemand Täter wird.
Natürlich sind nicht alle Täter pädophil udn nicht alle Pädophile Täter, aber ich würde mir wünschen, dass dieses Thema offener angesprochen werden könnte, um diesen Irrglauben auflösen zu können, wodurch zumindest ein Teil der Missbräuche verhindert werden könnte und auch Betroffenen helfen kann ohne Selbsthass zu leben und zu lernen mit ihrer Neigung zu leben.

Eure Website ist wirklich sehr informativ und ich hoffe, dass mehr Menschen den Weg hierhin finden und vielleicht sogar einige dabei ihre Vorurteile überwinden können.

Ich persönlich studiere mittlerweile Psychologie und hoffe später etwas für Betroffene auf beiden Seiten tun zu können, denn auf beiden Seiten gibt es viel Schweigen, was gesellschaftlich so erwünscht ist, weil man sich nicht damit konfrontieren möchte. Deshalb finde ich eure Plattform hier umso mutiger.

Liebe Grüße und alles Gute an euch
Lia


 

Alexander Pohl
aus Kiel

am Montag, 02-12-13 12:44

Hallo Max,
ich habe grad deinen Beitrag auf GMX gelesen und wollte einfach noch einmal meine Bewunderung für dein fortwährendes Engagement ausdrücken und mich auch noch mal für die Anzeige für unsere Studie (nemup.de) bedanken. Ich denke, dass du mit deiner Öffentlichkeitsarbeit sehr wichtige Arbeit leistest und hoffentlich den Weg für mehr Akzeptanz in der Gesellschaft für Pädophile (vor)bereitest.
Schöne Grüße
Alex

Kommentar:

Max: Danke! In diese Richtung (Akzeptanz in der Gesellschaft fördern, Bewusstsein schaffen) zielt ja auch das neue Projekt "Tritt aus dem Schatten".
Und ich freue mich dich im GB willkommen zu heißen, denn du bist der allererste PPD-Mitarbeiter, der sich in unserem Gästebuch zu Wort gemeldet hat. Wenn ich Marco zitieren darf: "Hallo Herr Pohl, es freut mich, dass sich nach sieben Jahren der erste Mitarbeiter des PDD in diesem Gästebuch zu Wort meldet. Das sehe ich als Bestätigung und Anerkennung einer Arbeit, die ich damals mit aufgebaut habe."

 

Kai Echtjetzt?
aus Schottland

am Sonntag, 01-12-13 01:43

Hallo liebes SuH Team,
ich selbst bin ein Paedophil und habe verdammte Probleme damit.

Darum geht es aber nicht, ich habe mich in der Verzweiflung an diese Seite gewendet und habe verdammt viel Hilfe bekommen.

Es tut so unfassbar gut, ohne verurteilt zu werden, ueber meine Sorgen und Aengste sprechen zu koennen, mit einer Person, die nicht nur akzeptiert, was in meinem Kopf vor sich geht, sondern es auch versteht!

Dafuer moechte ich meinen ganz herzlichen Dank aussprechen, speziell an Max, ohne mich zu weit aus dem Fenster lehnen koennte man behaupten, dass er mich wahrscheinlich vor dem Selbstmord bewahrt hat.
Auch mein Wille, Therapie gegen diese Neigung zu beginnen wurde durch unsere Gespraeche gestaerkt.
Dafuer werde ich dir auf Lebzeit dankbar sein!

So, genug eingeschleimt, ich dachte, es waere mal ganz Sinnvoll, auch transparent zu machen, wie sehr ihr euch ins Zeug legt, um alle beteiligten zu unterstuetzen..
ihr macht einen Super Job, bleibt bitte am Ball

Lieben Gruss

Kommentar:

Max: Hallo Kai/Douglas
Wie sagt man in Norddeutschland: Dafür nicht. ;-)
Ich möchte das Lob aber gerne weitergeben an Lisa und NewMan und auch an Anne und FloZilla ohne deren Engagement die ganze Seite nicht machbar wäre und die sich ebenso dafür einsetzen mit Zeit, Kraft und laaaaaaaangen E-Mails an Leute, die echt Hilfe brauchen! Jeder Einzelne von uns hätte keine Chance, wenn wir einander nicht hätten!

 

pi

am Mittwoch, 27-11-13 06:00

Hallo liebes Team,
obwohl ich keinerlei persönliche Erfahrungen mit den Themen Pädophilie/ -sexualität gemacht habe, haben mich seit jeher die unterschiedlichsten Facetten der Menschen fasziniert und interessiert. Dabei geht es mir vor allem um die Abgrenzug 'normal' - pathologisch, sowie deren Hintergründe und Ursachen.
Mit großem Interesse habe ich Eure Seite durchgearbeitet und bin gleichsam erfreut und sehr stolz auf Euer Ergebnis. Denn ein jeder mag wissen, wie schwer es oft ist, sich ehrlich und kritisch mit seinen eigenen 'Unzulänglichkeiten' auseinander zu setzen.
Trotz Eurer erfreulich wissenschaftlichen Herangehensweise und der Bandbreite der bearbeitetenThemen stellt sich mir noch eine Frage:
SSoweit ich verstanden habe, ist der Kernpädophile sexuell ausschließlich an Kindern interessiert. 'Teilpädophile' können laut Euren Ausführungen auf Erwachsene 'ausweichen', um sich nicht des Missbrauchs strafbar zu machen. Doch wie verhält es sich mit einem Menschen, der sich sexuell ausschließlich von Minderjährigen angezogen wird - wird er niemals Sex haben können?
Euren Texten entnehme ich sowohl den Mut, sich schonungslos mit den eigenen 'Dämonen' auseinander zu setzen, als auch der große Leidensdruck, der Euch leider auf ewig verfolgen wird. Als Studentin der Journalistik und auch als Mensch danke ich Euch von Herzen für so viel Offenheit und Stärke und hoffe, dass es vllt irgendwann eine Therapie oder ein verträgliches Medikament gibt, dass Euch vollends von Eurer Last befreit. Und mein Respekt gebührt auch Anne, die sich ihren Verletzungen so mutig gestellt hat. Ihr leistet alle einen tollen Dienst an der Menschheit, danke und nur die besten Wünsche!

Kommentar:

Max: Hallo Pi
Erstmal Danke für dein sehr differenziertes Lob und deine Anerkennung!
Zu deiner Frage: Sie erfordert leider eine echt ausführliche Abhandlung zum Thema. ich bitte um Geduld.
Wir vermeiden auf unserer Seite die Begriffe "Kernpädophil", oder "Hauptströmung" und "Nebenströmung" und ähnliche kunstvoll umschreibende Bezeichnungen. Sie erfordern zum Verständnis oft detaillierte Kenntnisse der leider sehr konfusen Literatur zum Thema. Dort wiedersprechen sich die Definitionen und Beschreibungen und gehen unnötig auf Details ein, die eigentlich bei jedem anders sein können.
Wir orientieren uns an der von Herrn Dr. Ahlers in SEXUOLOGIE 2006 (Band 12) vorgeschlagenen Terminologie mit den Bezeichnungen ausschließliche Pädophilie, für eine sexuelle Neigung, die sich NUR auf Kinder richtet und NICHT auf Erwachsene, und nicht-ausschließliche Pädophilie für eine sexuelle neigung, die sich zwar VORRANGIG auf Kinder vor/zu Beginn der Pubertät richtet, aber AUCH auf Erwachsene.
Prinzipiell kann JEDER sexuell auf erwachsene Partner "ausweichen", das ist die Verhaltensebene. Auf Gefühlsebene wird aber jemand mit einer ausschließlichen Pädophilie in einer sexuellen Beziehung zu einem Erwachsenen Partner nicht die sexuelle Erfüllung finden, die heterosexuelle Paare finden, oder sexuelle Kontakte zu erwachsenen Partnern sind ihnen womöglich zuwider. Trotzdem kann eine Partnerschaftliche Beziehung vieles bieten, was demjenigen sonst fehlt und DESWEGEN für ihn die erste Wahl sein: Zuwendung, Anerkennung, Zweisamkeit etc.
Jemand mit einer nicht-ausschließlichen Neigung zu Kindern aht dagegen die Chance a) in einer erwachsenen Beziehung voll und ganz aufzugehen und b) seine sexuellen Impulse/Gefühle zu Kindern in gewissem Maß auszugleichen.
Will meinen: wenn der Partnerwunsch erstmal erfüllt ist und das Bedürfnis nach Zweisamkeit, Anerkennung und Liebe and allem, dann treten diese Aspekte schon mal gegenüber Kindern nicht mehr so stark hervor. Kommt noch die sexuelle Komponente dazu, tritt auch diese gegenüber Kindern eher in den Hitergrund als wenn nicht, und die Aussichten auf eine vollwertige (erwachsene!) Partnerschaft sind größer.

Kurz: Wer ausschließlich auf Kinder orientiert ist wird wahrscheinlich schlicht keine Freude an einer Sexualität mit einem Erwachsenen Partner haben. Trotzdem gibt es mögliche andere Gründe, die eine Partnerschaft dennoch erstrebenswert machen können.
Menschen mit nicht-ausschließlicher Pädophilie haben dagegen die Chance eine voll und ganz befriedigende Partnerschaft auch auf sexueller Ebene zu führen.
Für so manche ausschließliche Pädos ist ein Leben ohne Missbrauch von Kindern trotzdem ein Leben ohne Sex. Da hast du recht.

 

Andreas Ryumon
aus Wien

am Samstag, 16-11-13 17:35

Liebes Team,

Vorweg herzliche Gratulation zu dieser Seite, sehr mutig und engagiert!

In meinem eigenen Kontext und als Gefangenbegleiter komme ich sehr oft mit dem Thema in Berührung und weiß daher auch wie schwierig dieses Thema ist, für Opfer und Täter. Sehr viele haben leidvolle Erfahrungen, oft auch ganz unbewußt, und dies macht dieses Thema so heikel.
Und darum freue ich mich sehr das es so eine Seite wie diese gibt, die so offen und fundiert mit diesem Thema umgeht.

Vielleicht wird es ja möglich eine Onlineberatung zu etablieren und diese vielleicht sogar publik zu machen auf dementsprechenden Seiten, Chats, Foren und so fort .

Und auch Österreich dabei nicht zu vergessen, wie der letzte Vorfall zeigt ist es ein großes Thema.

Herzliche Grüße
aus Wien
Andreas

Kommentar:

NewMan: Hallo Andreas,
Danke für Deinen Eintrag und Dein Lob.
Grundsätzlich ist eine fachlich fundierte Onlineberatung eine gute Idee. Vielleicht wird es ja auch irgendwann mal was. Einen derartigen Vorschlag habe ich vor Jahren schon mal an das PPD herangetragen. Leider stehen dem unter anderem hohe Kosten, hoher Aufwand und Sicherheitsbedenken im Wege.

 

Horaz Chafi
aus Schweiz

am Donnerstag, 14-11-13 00:38

Ein ganz grosses Kompliment an den Autor dieser Homepage!

Viele interessante und äusserst nützliche Beitrage zu fast allen Belangen dieser Thematik! Ich bin begeistert.

Die Site klärt auf, macht Mut und Informiert! Selbst nicht von dieser Neigung betroffene erhalten hier ausführliche Informationen die zum Nachdenken anregen... Damit ist schon sehr viel erreicht! Also mich habt Ihr damit erreicht und ich bin gewillt entsprechende Hilfen aufzusuchen...

Um es gleich vorwegzunehmen: Ich bin selbst betroffener, und zwar in einer komplexen und vielschichtigen Art die hier nicht in Kürze beschrieben werden kann.... Wenn man von der eigentlichen Bedeutung "Pädophilie" ausgeht, trifft es auf mich nicht zu da ich sehr vielschichtig Veranlagt bin. Dennoch besetzt diese Neigung einen grossen Teil meiner Fantasien.

Ihre Aufforderung zur besonderen Fragestellung nehme ich gerne als Herausforderung an und möchte dazu auch eine Analogie anführen:

Vor noch nicht allzu vielen Jahren war es unter Strafe gestellt, Homosexuell veranlagt zu sein obwohl diese Veranlagung als Krankheitsbild angesehen wurde. Heutzutage bemüht sich die Politik und die Gesellschaft darum dass Homosexuelle nicht nur toleriert sondern auch vollumfänglich akzeptiert werden. Aus welchen Gründen auch immer ist für meine Frage nicht von Belang.

Also meine konkrete Frage ist nun: Wie würden sich die in diesem Forum angesprochenen Menschen verhalten oder entscheiden wenn nun auch die Pädophilie gesellschaftlich legal wäre und die gleiche Akzeptanz einfordern würde wie die Homosexuellen? Würde dann immer noch die Vernunft, der Willen keinem Kind Schaden zufügen zu wollen (Im Sinne des Ehrenkodex für Pädophile) die Oberhand behalten oder diese Absicht in den Hintergrund verdrängt werden?

Die Antwort auf diese Frage fordert doch zwei Gruppen heraus: Die eine, die ernsthaft im Interesse der Kinder an sich arbeiten wollen (unabhängig der Gesetzgebung) und die andere die durch (evt. angeordnete) Massnahmen versuchen wollen zukünftigen Strafverfolgungen zu entgehen.... Ich bin auf eure Feedbacks sehr gespannt.

Ich stehe zu meiner Position in diesem Dilemmareichen Thema und habe nichts zu verbergen. Wer mag kann mich deshalb auch direkt kontaktieren unter criticalminds@gmx.ch sofern dies dem Webmaster Recht ist.

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!
BH

Anmerkung: Auf keinen Fall werden Texte, Auszüge davon oder irgendwelche sonstige Inhalte die in mein Postfach gelangen weiterverwertet, bearbeitet, gespeichert, weitergegeben oder in einer hier nicht erwähnten Form dritten zugänglich gemacht.

Kommentar:

NewMan: Hallo Horaz,
Danke für Dein Kompliment. Es freut uns, dass die Site Dir punktuell weiter helfen konnte.
Zu Deiner Frage:
Nun, nicht die pädophile VERANLAGUNG steht unter Strafe. Gedanken, Gefühle, Phantasien sind frei, selbst in Diktaturen. Strafbewehrt ist pädokriminelles HANDELN. Nicht als Selbstzweck, sondern im Bestreben, mögliche Gefahren und Schäden zu verhindern. (Wobei leider stellenweise übers Ziel hinaus geschossen und sogar Schaden verursacht wird, in bester Absicht). Pädokriminelles Handeln wird also mit Sicherheit nicht legalisiert. Insofern wird es diesen Spagat so auch niemals geben. Wäre auch nicht zu empfehlen. Die Namen Uli Hoeneß und Tebartz-van Elst zeigen ja deutlich: was nicht ausdrücklich verboten ist, wird gemacht... . Selbst wenn es nicht um Sexualität sondern "nur" um Geld geht.
Vielleicht verschieben wir diese Frage später in Fragen und Antworten.
Soweit erst mal von mir.


Max: Eine interessante Frage... Die Antwort hängt von der Einstellung jedes einzelnen ab: die einen begehen keinen Missbrauch, weil sie Strafe fürchten, die anderen weil sie Ächtung fürchten, und wieder andere weil sie glauben dass sexuelle Übergriffe unabhängig von der Gesetzgebung einem Kind Schaden zufügen oder auch nur zufügen können.
Ich für meinen Teil muss diese Frage so beantworten, dass ich auch falls die Gesetzgebubng sexuelle Handlungen mit Kindern erlaubte solches Verhalten klar ausschließen würde. Wäre das plötzlich gesellschaftlich anerkannt würde das natürlich viel schwieriger werden, den Schaden, den Übergriffe einem Kind verursachen können, würde das aber nicht wirklich verringern. Und das steht für mich im Vordergrund!
Zusätzlich kommt mein fester Glaube hinzu aus dem heraus sich sexuelle Beziehungen außerhalb einer Ehe soweiso verbieten. Das ist ebenso meine Überzeugung und dafür stehe ich persönlich ein. Das IST zum Beispiel in der heutigen Welt akzeptiert und dadurch schwierig zu widerstehen. Und wenn andere sich anders entscheiden als ich, in bezug auf Sex vor der Ehe, dann ist das ihre Entscheidung und es ändert sich für mich auch nichts. (In Bezug auf Missbrauch ist das natürlich nicht so frei zu entscheiden ob des unethisch hohen Potentials an Schädigung der Kinder)
Ich hoffe mein Kommentar ist nicht zu konfus geraten. ;)

 

gebranntes Kind scheut das Feuer
aus Oldenburg

am Dienstag, 12-11-13 00:51

Im Alter von 5, 6 Jahren wurde ich das erste Mal von einem "guten Onkel" missbraucht. Dann, mit 7, vom Nachbarn.

Danach fing ich an, das Erlebte abzuspalten. Und an, mich wieder einzunässen. Dies quittierte meine überforderte Mutter dadurch, dass sie mich schlug...

Den nächsten Missbrauch erlebte ich dann im Alter von 12 Jahren. Ich war zu diesem Zeitpunkt das erste Mal in meinen Klassenlehrer verliebt; eine kindliche, naive Schwärmerei...als ich jedoch den erneuten Missbrauch erlebte, den Penis des Mannes sah, wünschte ich, es gäbe keine Männer auf diesem Planeten und sicherlich begriff ich in diesem Moment, dass zwischen der Realität und meinen naiven Träumen von einer romantischen und gleichberechtigten und freien und gegenseitigen Liebe eine riesige Lücke klaffte...

Mit 9 Jahren erfuhr ich zum ersten Mal, wie hilfreich Opiate dabei sind, den Schmerz, die Erinnerung, die Scham und den Ekel zu überwinden...nach jahrelangem Schmerzmittelkonsum nahm ich dann mit 18 das erste Mal Heroin...

Nein! Es gibt sie nicht! Die einvernehmliche Liebe zwischen Kindern und Erwachsenen! Es gibt nur zerstörte Seelen...ein ganzes verdammtes Leben lang....

Kommentar:

Lisa: Danke für deinen Eintrag und dafür, dass du dich uns mitteilst.
Die wichtigste Stimme in Sachen "einvernehmliche" sexuelle Liebe zwischen Kindern und Erwachsenen haben immernoch die Betroffenen selbst.
Deine Erlebniswahrheit ist weshalb wir hier sind.
Vielleicht gelingt es dir durch eine Therapie aus dieser seelischen Totenstarre herauszufinden.
Du lebst und das ist gut so.
Wenn du Infos zu Opferrechten, Entschädigung, oder auch Straf- und Ermittlungsverfahren brauchst, schreib mir gerne:
lisa@schicksal-und-herausforderung.de

Lisa


 

Mareike Weis

am Montag, 21-10-13 12:33

Ich selber kann keine Einschätzung dazu abgeben, da ich diesbezüglich selber keine persönlichen Erfahrungen gesammelt habe. Allerdings stoße ich in meinen Recherchen schon auf ernüchternde Ergebnisse. Auch wenn mittlerweile Präventionsprogramme angeboten werden (wie von der Berliner Charié), die, wie man hier auch lesen kann, sehr wertvoll sind, ist das meiner Meinung nach noch lange nicht genug. Meiner Meinung nach werden diese Programme in zu wenig Städten angeboten. Deutschlandweit gibt es einfach zu wenig Therapieplätze, wenn man bedenkt, dass es in Deutschland rund 200.000 Männer gibt, die von der sexuellen Präferenzstörung Pädophilie betroffen sind. Die Therapieplätze sind zu knapp, die Wartelisten zu groß und die Finanzierung dieser wichtigen Programme sind zu mau.
Vermutlich liegt das Problem darin, dass man als Psychologe in diesem Bereich eine unglaubliche Verantwortung trägt. Auch einfach der Gesellschaft gegenüber. Dazu kommt dann die "falsche" Vorstellung über Pädophile, die sich in unserer Gesellschaft festgesetzt hat. Diesbezüglich generalisiert unsere Gesellschaft ohne Gnade. So heißt es dann, alle Pädophile seien Kinderschänder.
Ich kann nur hoffen, dass sich mehr Menschen, nicht nur Psychologen, mit diesem Thema auseinandersetzen und es nicht weiter tabuisieren. Dass es Pädophile gibt, die mit ihrer Einstellung aus dem Rahmen fallen (siehe Krumme13), will ich nicht bestreiten. Jedoch gibt es genauso auch welche, die eben nicht so sind. Um mehr Programme oder Hilfestellungen für Betroffene aufzubauen, glaube ich, dass es ein wichtiger Schritt ist, erstmal die Gesellschaft "aufzuklären".

Liebe Grüße

 

Tee Baumöl

am Samstag, 19-10-13 16:46

Hallo NewMan!

Danke für deine Antwort!

(1.) Ich habe ihn nicht angezeigt. es gibt keine richtigen Zeugen, keine Beweise und es ist jetzt auch schon fast 10 Jahre her. Meiner Cousine (die 8 Jahre älter ist als ich) ist das gleiche passiert. Von ihr sind sogar Nacktfotos entstanden,... . Ob er sie noch hat, kann ich nicht sagen. Eine Aussage würde sie nicht machen. Sie würde sich zu sehr schämen.
Und die anderen Betroffenen sind mir leider unbekannt.
Die Briefe allein wären sicher nicht Beweis genug. Da steht nicht viel drin und letztlich könnte sich das Gericht auch die Frage stellen, ob ich da nicht etwas missverstanden haben könnte.

(2.) Mit den Begrifflichkeiten hast du natürlich absolut recht. Das ist aber auch ein Thema, mit dem sich die Soziale Arbeit intensiv beschäftigt; weniger im Bereich der Pädophilie in Abgrenzung zu Missbrauch und dessen Täterschaft, aber im Allgemeinen - wenn wir ein Thema gut kennen - werden entsprechende Wörter sehr genau genommen. Aber dazu ist es eben auch wichtig die jeweiligen Definitionen zu kennen. Man muss sich also vorher mit dem Thema auseinandergesetzt haben. Eure Seite hilft da natürlich sehr! Schade ist bloß, dass sich wahrscheinlich nicht allzu viele Menschen damit beschäftigen mögen, weil "Pädophile sind ja diejenigen, die die Kinder anfassen..." Das habe ich ja vor kurzem auch noch gedacht.

(3.) Ich frage mich bei Ersatzhandlungstätern, ob sie (wenn es nicht zu einer Strafanzeige kommt) grundsätzlich erkennen, welches Problem sie haben und was sie mit ihren Taten verursachen. Im Großen und Ganzen habe ich eher das Gefühl, dass es möglich ist Therapien nach der Tat (vor allem aber, wenn sie zur Anzeige gebracht wurden) anzubieten, als präventiv. Pädophile Menschen, so stelle ich mir das vor, bemerken sicher eher, welches Verhältnis sie zu Kindern haben, als Ersatztäter, die sich darüber im Klaren sein müssten, was sie tun oder tun werden und warum eigentlich. Ich wüsste gern womit genau im psychischen Sinne diese Ersatzhandlung beginnt. Das müsste sich ja sicher erforschen lassen um immerhin eine Therapiemöglichkeit nach der Tat zu entwickeln.
Wie gesagt, präventive Therapiemöglichkeiten in diesem Bereich stelle ich mir sehr schwierig vor, da sie meiner Meinung nach ein wahnsinnig hohes Maß an selbstreflektiven Fähigkeiten erfordern. Aber noch bin ich ja nicht fertig ausgebildet und es wäre sicherlich angebracht über sowas mit Ärzten und Psychologen zu diskutieren. ;-)

(4.) Trotz allem, wären Aufklärungskampagnen in dieser Richtung nicht schlecht und vielleicht habe ich ja auch mal die Möglichkeit bei uns über dieses Thema zu referieren. Denn gerade die zukünftigen Sozialarbeiter sollten dafür sensibilisiert werden. Missbrauch findet sich in fast allen Bereichen der Sozialen Arbeit wieder und umso mehr sollte über das alles mal gesprochen werden.

(5.) Übrigens fand ich deinen Beitrag in der Dokumentation sehr eindrucksvoll. Ich finde dich ganz schön mutig, denn das Fernseher-Team kennt ja bestimmt deine Identität. Allein das stelle ich mir nicht einfach vor.

Liebe Grüße,

Tee Baumöl

Kommentar:

NewMan: Hallo Tee Baumöl,
zum 1. Absatz
Ja, derartige Situationen sind immer schwierig. Einerseits macht eine Anzeige nur Sinn, wenn sie im Interesse des Opfers liegt, andererseits besteht die Gefahr, dass die "Missbrauchskette" niemals abbricht, weil der Täter ja nie aktenkundig wird... . Schlimm.

Zum 3. Absatz
Also, bei Pädos ist die Gefahr von verschiedensten Wahrnehmungsverzerrungen schon recht groß, umso wichtiger ist es, diese möglichst frühzeitig im Rahmen einer Verhaltenstherapie aufzulösen, damit sie sich nicht vertiefen oder gar zur Quelle von Handlungen werden.
Regressive EHT sollen therapeutisch gut erreichbar sein, zumal es ja (nicht immer aber öfters) sogar um das Auflösen der Ursachen geht! Bei antisozialen EHT ist es wohl schwerer bis unmöglich da noch was therapeutisch zu erreichen. Aber, es melden sich auch EHT beim PPD und die sind dann ja doch schon problembewusst. Ein Potential, das bis jetzt brach liegt und sicher noch ausbaufähig wäre, bei gesellschaftlichem Interesse und politischem Willen.

Zu 4.
Da stimme ich Dir absolut zu. Und wenn Du Dich hierbei einbringen möchtest, jede Stimme zählt und ist wichtig.
Leider kann Lisa über das Interesse etlicher Angehöriger dieser Berufsgruppen ganze Arien singen. Allerdings viele davon in Moll (Ich hoffe, das wird richtig verstanden... ;-) )

Zu 5.
Ich danke Dir sehr.
Naja, unsere Identität kennt keiner, wer damit nicht leben kann, mit dem können wir halt nicht zusammenarbeiten. Und es gibt so ein paar Dinge, auf die wir bestehen müssen. Aber, Du hast Recht, ganz ohne ist das Ganze nicht. Besonders gewisse Gedankenlosigkeiten und die Hierarchien der Medienanstalten machen uns die Zusammenarbeit öfters mal schwerer als nötig.

Alles Gute
NewMan

 

Tee Baumöl

am Mittwoch, 16-10-13 12:12

Ach, entschuldige, ich war mal wieder zu schnell!

Du meintest, als professionelle Sozialarbeiterin müsste ich die Tätertypen kennen, um letztlich auf das wahre Problem eingehen zu können. Damit hast du natürlich Recht.
Man sollte immer die Zielgruppe studieren bevor man überhaupt kompetent ist zu beraten. :-)

Tee Baumöl

Kommentar:

NewMan: Hallo TeeBaumöl,
ja, es ging mir um jeden der von Dir genannten Punkte ein bisschen. ;-)
Nur noch um zwei weitere:
Erstens halte ich es für sehr wichtig, in diesem sehr komplexen Thema klar zu benennen, worüber man gerade spricht. Pädophile oder Täter? Pädophilie oder Kindesmissbrauch? Kinderpornographie oder Missbrauchsdokumentationen? Sinnvolle Prävention oder, die Gemüter beruhigenden gar kontraproduktiven Aktionismus? ...
Ich bemühe mich halt immer, für klaren Wortgebrauch zu werben. Denn, wie will unsere Gesellschaft sinnvoll präventiv wirken, wenn sie im Thema kommuniziert wie nach dem "Turmbau zu Babel"?

Zweitens
Du hast das Thema präventive Hilfe für pädophile Menschen angesprochen. Diese ist wichtig und muss noch ausgebaut werden. Aber:
Wir haben in D. 0 Therapieangebote für (potentielle) Ersatzhandlungstäter, von denen 60%-80% der Übergriffe begangen werden!
Darauf muss immer wieder hingewiesen werden und man muss hier als Gesellschaft endlich ins Handeln kommen. Das war der zweite Punkt.
Ich danke Dir für die Konkretisierungen. ;-)
Alles Gute
NewMan

 

Tee Baumöl

am Mittwoch, 16-10-13 12:05

Hallo NewMan!

Vielen Dank für deine Antwort und die Artikelempfehlung.
Falls das falsch verstanden wurde: Ich wollte euch als Menschen mit pädophiler Neigung auf keinen Fall mit den Tätern in eine Schublade stecken.

Vielleicht meintest du aber auch meinen Täter und seine sexuelle Neigung. Ja, tatsächlich wäre es sehr vorschnell ihn in die Kategorie Pädophilie zu stecken. Ohne in sein Innerstes sehen zu können, ist es auch nahezu unmöglich. Anhand des Artikels ist es mir immer noch nicht ganz klar, ob er wirklich pädophil ist. Es spricht allerdings einiges dafür, denn ich war nicht das einzige Opfer. Obendrein hat er durch bestimmte Hobbies locker einen Kontakt zu Kindern aufbauen können (auch zu fremden Kindern), was er auch getan hat.
Und auch seine Mutter scheint lange etwas bemerkt zu haben, denn damals, als ich noch Kontakt zu ihm hatte, sagte sie stets, er solle sich von den Kindern fernhalten.
Mir ist beim Kernpädophilen die langsame Vorgehensweise stark aufgefallen und diese Verharmlosungen: "Ist doch nichts schlimmes, wir knuddeln nur!"
Der Täter schrieb vor einiger Zeit Briefe an mich, in denen er sagt, es sei doch alles normal gewesen. Er selbst sei ja noch heute irgendwie ein Kind und auch nur so habe er es damals gemeint.

Andererseits führte er aber schon Beziehungen zu Frauen und er ließ auch nicht von mir ab, als ich dann irgendwann 14/15 war. Ich denke jetzt einfach mal, dass ab diesem Alter, die Kinder für Pädophile uninteressant werden (?).

Wahrscheinlich wird das nie geklärt werden. Trotzdem hilft es mir eine Ahnung von Pädophilie und letztlich auch von den Tätergruppen zu haben.

Also, vielen Dank nochmal dafür!

TeeBaumöl

Kommentar:

NewMan: Hallo TeeBaumöl,
es kommt öfter vor, dass das Interesse eines Pädophilen ab der Pubertät verschwindet. Ist er auch teilweise hebephil, zieht sich das Interesse bis zum Abschluss der Pubertät.
Ob der Täter nun pädophil oder hebephil oder ein Ersatzhandlungstäter ist, lässt sich hier natürlich nicht klären. Hast Du ihn angezeigt? dann würde diese Frage vielleicht bei einer Begutachtung geklärt. Wenn ich den Inhalt seiner Briefe sehe, solltest Du über eine Anzeige ernsthaft nachdenken, finde ich.

Weiteres siehe den nächsten Kommentar

Gruß NewMan

 

Tee Baumöl

am Dienstag, 15-10-13 16:41

Hallo ihr!

Ich möchte euch - das meine ich ganz ernst - dafür danken, dass ihr euch mit eurer pädophilen Neigung auseinandersetzt und euch auch noch so informativ dafür einsetzt, dass andere pädophile Männer und Frauen hoffentlich auch diesen Weg einschlagen werden.

Da ich mich derzeit sehr viel mit meinen eigenen Missbrauchserfahrungen beschäftige, habe ich mich gefragt, wer sind diese Menschen eigentlich, die das tun? Ich möchte dazu sagen, dass ich meinen Täter nie gehasst habe; nur gemieden, bloß eher aus meiner Angst heraus. Ich wollte ihn und sein Handeln besser verstehen, was mir vielleicht jetzt sogar ein wenig gelungen ist durch eine Fernseher-Dokumentation in der NewMan aufgetaucht ist und schließlich durch diese Seite.

Ich studiere heute Soziale Arbeit und wenn die Entwicklung weiter so läuft, dass mehr präventive Hilfen für pädophile Menschen angeboten werden, könnte ich mich eventuell eines Tages in der Rolle sehen in einer entsprechenden Einrichtung zu arbeiten.

Ich wünsche euch weiterhin sehr viel Kraft auf eurem Lebensweg!

Bye!

Tee Baumöl ;-)

Kommentar:

NewMan: Hallo Tee Baumöl,
Ich danke Dir sehr für Deinen Eintrag sowie Deine lieben Wünsche und möchte Dir noch diesen Artikel sehr empfehlen:
http://www.schicksal-und-herausforderung.de/missbrauch-und-kinderpornographie/sind-alle-missbrauchstaeter-paedophil.html
Ich finde, die Unterscheidung der verschiedenen Tätertypen entscheidend für den Umgang mit den Pädophilen, die Prävention und vieles mehr.
Danke für Dein Interesse und alles erdenklich Gute.
NewMan


Lisa: Hallo Tee Baumöl,
ich bin nicht pädophil. Ich weiß aber, dass es leider auch viele pädophile Täter gibt. Daher sehe ich das mit der präventiven Hilfe genau wie du und freue mir einen "Teebaumast" über dein Lob ab. Merci :)

 

Mareike Weis

am Dienstag, 15-10-13 14:14

Hallo,
ich bin Psychologiestudentin und recherchiere für meine anstehende Bachelorarbeit, die sich mit dem Oberthema "Pädophilie in unserer Gesellschaft" auseinandersetzt. Ich interessiere mich über verschiedene Ansichten/Meinungen von und über Pädophile.
Ich finde es diesbezüglich sehr spannend, aber zugleich auch oft traurig, wie oft der Begriff "Pädophilie" missbraucht beziehungsweise mit dem "Kindesmissbrauch" gleichgesetzt wird. Daher will ich hier einmal loswerden, dass ich diese Homepage sehr lobenswert und hilfreich finde. Pädophilie ist ein Tabuthema in unserer Gesellschaft, über das meiner Meinung nach mehr aufgeklärt werden sollte. Diese Homepage zeigt, dass es Menschen mit dieser Präferenzstörung gibt, die darunter leiden und es schaffen, nicht straffällig zu werden.
Niemand sucht sich seine Sexualität aus. Aber jeder ist in der Lage, sein Handeln zu bestimmen.

Vielleicht schreibe ich euch nochmal persönlich, wenn ich auf weitere Fragen oder ähnliches stoße. Macht weiter so.

Liebe Grüße

Kommentar:

NewMan: Hallo Mareike,
danke für Deinen Eintrag.
Freut uns, dass es bald wohl eine Psychologin mehr geben wird, die sich mit diesem Themenkomplex beschäftigt hat. ;-). Leider ist das ja noch immer keine Selbstverständlichkeit.
Oder ändert sich hieran gerade etwas, Deiner Erfahrung nach?

Wenn Du irgendwelche Fragen hast, freuen wir uns auf Deine Mail.

Bis dahin alles Gute
NewMan

 

Motorfill

am Donnerstag, 03-10-13 00:34

Jetzt habe ich eine ganz andere Einstellung Pädophilie gegenüber. Klar, wer dann wirklich jemanden missbraucht (egal ob jung oder alt) ist und bleibt trotzdem... fremd gegenüber ''unpädophilen''.

Kommentar:

Max: Schön, dass unsere Seite deine Sicht etwas ändern konnte, jedenfalls verstehe ich deinen Eintrag so. Dennoch wirkt er etwas... kryptisch. Was genau wolltest du eigentlich sagen?!?

 

Tina Possible
aus Niedersachsen

am Sonntag, 29-09-13 10:43

Hallo zusammen.Derzeit setze ich mich sehr mit eurer Seite auseinander.Nicht zuletzt verwirrt sie mich sehr,bringt fest verankerte Gedanken u Wissen ins Wanken.Allen voran geht mir dieses hier benutzte Wort "Kinderliebe" nicht mehr aus dem Kopf,und die Frage:Reden wir von dem gleichen Gefühl ?
Ist die hier genannte Kinderliebe dasselbe Gefühl,das sich in mir befindet,das mich dazu auffordert Kinder zu schützen,mich mit ihnen zu beschäftigen,sie verstehen zu wollen,meine Welt mit ihren Augen sehen zu wollen ?
Ich möchte das verstehen können ...
Gruß Tina

Kommentar:

Max: Hallo Tina
leider weiß ich nicht auf welchen text du dich genau beziehst. Allerdings gibt es geraede mit der "Kinderliebe" die du beschreibst ein Problem bei unserer Neigung: manche von uns können gar nichts mit Kindern anfangen. Sie finden sie zwar sexuell attraktiv, mögen Kinder ansonsten aber nicht sonderlich. Für sehr viele Pädophile aber, vielleicht die meisten, vermischt sich die Kinderliebe, wie du sie beschreibst und die meisten Menschen sie kennen, mit unserer sexuellen Neigung. Das heißt es ist nicht nur das Gefühl gegenüber Kindern da, 'das uns dazu auffordert Kinder zu schützen, uns mit ihnen zu beschäftigen, sie verstehen zu wollen, unsere Welt mit ihren Augen sehen zu wollen' sondern auch eine sexuelle Komponente die das ganze romantisiert und für manche schwer unterscheidbar macht ob ein Kind einen mag oder mit einem flirtet.
Ja, es ist grundsätzlich dasselbe Gefühl. Das ist auch nicht problematisch sondern gut und natürlich und prima. Problematisch kann die sexuelle Komponente daran werden, die sich mit hineinmischt. Therapie besteht im wesentlichen darin, diese zwei Aspekte erkennen und trennen zu lernen.
Und so verstörend wie es sein mag: uns bewegen in der Regel die gleichen Gefühle, wie andere Menschen gegenüber Kindern.
Falls es dich tröstet: in Verlauf und nach meiner Therapie hatte ich mit einem ähnlichen Gedanken zu kämpfen, den ich lange für mich nicht klären konnte: darf ich mit Kindern zu tun haben, wo ich doch weiß, dass mich nicht nur die "Kinderliebe" zu ihnen hinzieht sondern auch die Pädophilie? Seit ich das gelernt habe zu trennen ist meine Antwort darauf: Ja!

 

Pasco de Pasco

am Samstag, 21-09-13 00:23

Ich schreibe euch, um meine momentane Wut auszulassen. Und zwar geht es um die Benutzung des P-Wortes.

Gerade wegen der aktuellen Debatte, die um die Vergangenheit der Grünen geht, werden nicht etwa Kindesmissbrauch-Vorwürfe, Pädosexuellen-Vorwürfe oder meinetwegen auch Pädokriminellen-Vorwürfe laut, nein sie müssen es Pädophilen-oder auch Pädophilie-Vorwürfe nennen. Und da fragt sich ein Sprachenkenner natürlich, was so schlimm an Kinderlieben Menschen ist...

Wie geht euch so damit?

Auch würde ich (erneut) ein neues Wort statt das P-Wort bevorzugen, die man als Alternative sagen kann und nichts mit den ganzen Kram, der bereits negative Assoisierungen verursacht. Also quasi ein neues Wort für "die Braven" nicht für "die bösen". Nämlich das P-Wort ist einfach so wiederlich geworden. Wenn ich es schon höre wird mir schlecht... ich mag es einfach nicht.

Wie gehts euch damit?

Gruß Pasco de Pasco

Kommentar:

NewMan: Hallo Pasco,
ich teile Deine Bedenken und Deine Meinung absolut. Das Gleichsetzen von Pädophilie und Missbrauch ist generell ein großes Problem und tritt im Zusammenhang mit dem Skandal um die Grünen besonders deutlich zu Tage. Schließlich geht es ja eben nicht um begangenen Kindesmissbrauch, sondern um falsche Kommunikation und gedankenlosen Umgang mit der Thematik in der Partei. Aufgrund des "Zeitgeistes" der damaligen Zeit. Auch den Rücktritt der FDP-Politikerin Dagmar Döring fand ich überzogen. Schließlich sind doch alle Menschen später immer schlauer. Wo kämen wir denn hin, wenn Politiker nicht mehr aus ihren Fehlern lernen können, weil sie immer gleich ihre Ämter verlieren? Eine Distanzierung hätte meiner Meinung nach auch gereicht.
Andererseits waren jene, die seinerzeit die Legalisierung von "gewaltlosem Sex" zwischen Kindern und Erwachsenen lancierten anscheinend eben jener Pädophilenszene zuzuordnen. Pädophile waren also anscheinend tatsächlich Teil des Skandals... Schwierig.
Wenn auch das "P-Wort" nicht "alternativlos" ist, ist mir bisher in diesem Zusammenhang kein sinnvolleres Wort eingefallen. Dir vielleicht?
Gruß
NewMan


Lisa:
Ich teile eure Meinung. Was das Wort "Pädophilie" als solches anbelangt, gibt es noch eine Menge Aufklärungsarbeit zu leisten.

"Schließlich sind doch alle Menschen später immer schlauer."
Pädophile waren definitiv Teil des Skandals.
Und etwas, das in all der neutralen Betrachtungsweise immer wieder gerne übersehen wird ist die Tatsache, dass ein Teil der Bevölkerung nunmal leider von sexuellem Kindesmissbrauch betroffen ist (oder jemandem nahe steht, der betroffen ist) und wiederum davon ein Teil als Kinder "freie Liebe" praktizieren musste. Natürlich fehlt bei dieser Thematik dem ein oder anderen die nötige Objektivität. Ob das nun richtig, oder falsch ist mag ich nicht bewerten. Aber hier muss meiner Meinung nach auch von der ("abstinent" lebenden)Pädoseite her die "Ich fordere Objektivität"-Brille abgenommen werden, damit man sich am Ende in der Mitte treffen kann.
In Bereichen in denen Leid entsteht, das noch so lange nachwirken kann, kommt man mit banaler Neutralität leider nicht weit. Ich wünsche mir das auch anders, denn dann könnten eine Menge Missverständnisse aus der Welt geräumt werden.
Aber gerade durch das Wissen um nicht wenige Opfer aus dem alternativen 70er und 80er Milieu bin ich nicht allzu überrascht über die aktuellen Ergebnisse, auch wenn das natürlich nur einen absolut geringen Teil der allgemein vorherrschenden Skeptis ausmacht.

 

Mani
aus Düsseldorf

am Samstag, 31-08-13 21:17

Hallo,
ich brauche Hilfe um meine pädophile Neigung aufzuarbeiten. Könnt Ihr mir mit einer Anlaufstelle in der Nähe helfen?

Danke Mani

Kommentar:

Max: Hallo Mani
Ich habe mal nachgeschaut und in NRW sieht es leider ziemlich mau aus. Die einzigen Stellen, die uns bekannt sind wären Bielefeld, Hannover und Göttingen. Danach folgen Stuttgart und Regensburg ... (siehe unsere Rubrik "Wo finde ich Hilfe") Die sind vermutlich alle zu weit weg. Aber, das Präventionsnetzwerk Dunkelfeld hat auch Adressen weiterer Therapeuten, die dir eventuell weiterhelfen könnten. Ruf doch da einmal an und frag nach. Alle Adressen und Rifnummern findest du auf der Website des Netzwerkes: https://www.kein-taeter-werden.de/channel/564.html
Falls du nichts findest: auch der Kontakt und Austausch mit anderen Betroffenen kann viel helfen und vielleicht auch bis zum Beginn einer Therapie erstmal weghelfen. Dazu www.virped.org
Soweit erstmal.

 
 
aktualisiert: 24.05.2018